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    Weltmeisterschaft in Additiver Fertigung – eine unvergessliche Erfahrung

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    18. Dezember 2024
    4:20 Min.

    Wenn jemand weiß, wie man Dinge zum Laufen bringt, dann sind es die Mitarbeitenden bei Krones. Für unseren Kollegen Fabian Eisenschink ging es diesmal aber nicht um Abfüllanlagen oder Etikettiermaschinen: In Frankreich trat er vom 07.09. bis 14.09.2024 bei der Weltmeisterschaft der Berufe im Rahmen der 47. WorldSkills an. Welche Aufgaben auf ihn warteten und warum diese Woche für ihn mehr als nur ein Wettkampf war, erfahren Sie hier. 

    An einem Samstag und Sonntag Anfang September begann für Fabian und das restliche deutsche Team nach langer Vorbereitung eine aufregende Zeit. Doch bevor es zu den ersten Wettkämpfen der „WorldSkills“ ging, standen nach der Ankunft in Frankreich erst einmal Kultur und Networking auf dem Programm. Der Austragungsort Lyon hat nämlich einiges zu bieten – unter anderem die wunderschöne Altstadt und eine köstliche Küche. Außerdem konnten die Teilnehmenden schon vor Wettbewerbsstart den Austragungsort besichtigen: Die LDLC Arena ist die größte überdachte Location in Lyon und ganz Frankreich – außerhalb von Paris. Die erst 2023 eröffnete Halle ist technisch auf dem neuesten Stand und somit perfekt geeignet für die Austragung der Berufsweltmeisterschaft.

    Am Montag stand dann das Erkunden der Veranstaltungslocation auf dem Programm: „Ich wollte vor allem meine Arbeitsumgebung genau unter die Lupe nehmen, aber auch die Hard- und Software, mit der ich arbeiten würde. Dafür habe ich zum Beispiel mehrere Testdrucke gemacht und mich mit dem 3D-Scanner, der mir zur Verfügung stand, auseinandergesetzt“, erzählt Fabian.

    Auch am Dienstag war etwas Besonderes geplant: Das Projekt „One School – One Country“. Fabian und die restlichen Teilnehmenden durften eine französische Schule besuchen und einerseits sehen, wie der Unterricht dort abläuft, andererseits aber auch von ihren Eindrücken während der Ausbildung berichten sowie mit den Schülerinnen und Schülern Minispiele oder Ballsport spielen, um sich so gegenseitig kennenzulernen. „Sprachprobleme hatten wir eigentlich kaum, denn mit der englischen Sprache oder Handzeichen haben wir uns doch immer verstanden“, erklärt Fabian lächelnd.  
    Damit endeten die ersten spannenden Tage in Frankreich und der Höhepunkt des Besuchs rückte in den Fokus: der Wettkampf.  

    „WorldSkills“ ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem junge Fachkräfte aus der ganzen Welt ihre beruflichen Fähigkeiten in verschiedenen Handwerks- und Dienstleistungsberufen unter Beweis stellen. Als „Olympiade der Berufe“ dient er dem Zweck, das Handwerk und die berufliche Ausbildung zu fördern, zu ehren und den Austausch von internationalem Know-how zu unterstützen. Die Teilnehmenden kommen aus Bereichen wie Bau, IT, Gastronomie, Automobiltechnik, Gesundheit und vielen anderen Berufsfeldern.  

    2024 fand die „WorldSkills-Weltmeisterschaft“ in Lyon, Frankreich statt. 1.400 Teilnehmende aus fast 70 Ländern reisten an, um ihr Können in mehr als 60 Disziplinen (Skills) zu messen.  

    Lasset die Spiele beginnen! 

    Zurück in der LDLC Arena: Endlich war es so weit und das Spektakel wurde eröffnet. Rund 13.000 Angehörige, Zuschauerinnen und Zuschauer waren vor Ort, als die teilnehmenden Nationen ins Stadion einliefen. In seiner Eröffnungsrede beschrieb der Präsident der WorldSkills, Max Rush, den Wettkampf als einen, welcher folgende Werte fördern solle: Exzellenz, Großzügigkeit, Offenheit und Einheit, und – die Hoffnung auf eine bessere Welt.  
    Nach einer Tanzeinlage, mehreren Reden und der Vorstellung des Programms folgte die Überraschung: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron selbst war vor Ort und erklärte die WorldSkills 2024 für eröffnet.  
    Nach diesem spannenden Abend ging es für Fabian und alle Teilnehmenden zurück in das Hotel – schließlich galt es am nächsten Tag die ersten Wettkämpfe zu bestreiten! 

    Am Mittwoch startete Fabian um 8:30 Uhr in die erste 3D-Druck-Challenge, bei der er innerhalb von fünf Stunden ein Gegenstück für eine Baustellenhelmhalterung mittels Metall-3D-Druck erstellte und Tischbeine durch generative Konstruktion optimierte. Im weiteren Verlauf der Woche konstruierte er eine Bohrvorrichtung für Helme, führte ein Reverse-Engineering-Projekt (zu deutsch: Re- beziehungsweise Nachkonstruktion, Anm. d. Red.) durch und entwarf eine einhändig demontierbare Lampenbefestigung für Helme, die mittels Digital Light Processing-Druckverfahren hergestellt wurde. Zusätzlich nahm er an einer Schulung für 3D-Scanning und -Software teil und verbesserte seine Bauteile im Postprocessing.  

    Den Höhepunkt des Wettbewerbs erreichte Fabian am Samstag, als er seine Fähigkeiten im 3D-Scanning und in der Anpassungskonstruktion unter Beweis stellte. Er scannte zwei Bauteile, rekonstruierte sie anhand der Scans und passte eine Bohrung für eine Welle an. Die Woche schloss mit einer Teamchallenge ab, bei der das konstruierte Bauteil bis zum Bruch belastet wurde, um die Belastbarkeit zu testen. „Auch wenn die Aufgabe nicht bewertet wurde – Spaß gemacht hat sie allemal!“, erzählt Fabian.  

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    Mit geschultem Blick bestreitet Fabian Eisenschink den Wettbewerb. Bildnachweis: WorldSkills International

    Dann war der Wettbewerb vorbei und die Anspannung fiel ab. Gemeinsam ließ das Team rund um Fabian die Veranstaltung bei einem deutschen Abend ausklingen. Gemeinsames Essen, Zusammensitzen mit Familien und Trainern und vor allem Zurückblicken auf ein großes Abenteuer, das sich nun dem Ende zuneigte. Und nach der Abschlussveranstaltung im Olympic Lyon Stadium traten alle Teilnehmenden mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck die Heimreise an. 

    Zurück in Deutschland zieht Fabian ein Fazit: „Ich bin unfassbar dankbar für diese einmalige Chance. Die intensive Wettkampfatmosphäre, die atemberaubende Eröffnungs- und Abschlussfeier, der kulturelle Austausch und das Kennenlernen von anderen Teilnehmenden aus aller Welt haben mir nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch meine Begeisterung für die Additive Fertigung weiter gestärkt. Diese Reise war mehr als ein Wettbewerb – sie war ein Meilenstein in meiner beruflichen und persönlichen Entwicklung.“ 

    Zu Besuch im Kanzleramt 

    Dass die WorldSkills in mehreren Ländern hohes Ansehen genießen, merkt man deutlich, wenn man sich ansieht, mit welcher politischen Prominenz Fabian dieses Jahr bekannt wurde. Nach seiner überraschenden Begegnung mit Emmanuel Macron während des Wettkampfs, reiste er kürzlich, am 3. Dezember, zu einer Ehrung nach Berlin zu Bundeskanzler Olaf Scholz. Der Tag im Kanzleramt begann mit einer spannenden Führung für das ganze Team. Danach begrüßte der Bundeskanzler dann persönlich alle Anwesenden und würdigte in seiner Rede die immense Bedeutung der beruflichen Bildung. Olaf Scholz hob hervor, welche zentrale Rolle Ausbildungsberufe für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland spielen und wie stolz er auf die deutsche Nationalmannschaft ist. Nach seiner inspirierenden Ansprache hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit dem Bundeskanzler über ihre eigenen Erfahrungen auszutauschen und ihm eigens angefertigte Werkstücke zu überreichen. 

    Fabian erzählt: „Es tut schon gut, wenn man für seinen Beruf gewürdigt wird – und dann auch noch vom Bundeskanzler selbst. Diese Wertschätzung ist es, die mir zeigt, dass ich das Richtige mache. Und dafür bin ich, und ich glaube auch die ganze Nationalmannschaft, sehr dankbar.” Und so endete Fabians spannende Reise zu den WorldSkills, die er sicherlich nicht so schnell vergessen wird.  

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    Inmitten der Auszubildenden steht ein sichtlich stolzer Bundeskanzler Olaf Scholz – zurecht, schließlich sind sie die Besten der Besten! Bildnachweis:

    WorldSkills Germany

    18. Dezember 2024
    4:20 Min.

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